Joseph Roth, porträtiert von William Feuer (feuer[E-Mail]usc.edu)

Sein größter Roman, "Radetzkymarsch" (erschienen 1932), gehört nach Einschätzung von Kritikerlegende Marcel Reich-Ranicki zu den zwanzig wichtigsten Romanen in deutscher Sprache, die er in seinem viel diskutierten, leider vergriffenen Roman-KANON zur Lektüre empfiehlt. Am 26. Oktober 2007 stellte André Heller in der ZDF-Sendung Lesen! den Roman als sein persönliches Lieblingsbuch vor. Ein klarer Beweis dafür, dass die Popularität des grandiosen Erzählers ungebrochen ist! Joseph Roths Gesamtwerk ist in sechs Bänden im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen und glücklicherweise noch bei einigern Anbietern antiquarisch erhältlich. Zur umfassenden Roth-Bibliografie geht es hier.

Aus aktuellem Anlass beglückwünscht die Joseph Roth-Homepage den iranischen Übersetzer Mohammad Hemmti zur Fertigstellung der Übertragung von "Radetzkymarsch" in die persische Sprache! Den Dichter von "Die Geschichte von der 1002. Nacht" würde das besonders freuen!

Neu auf diesen Seiten ist - auch wir müssen uns gegenfinanzieren - eine virtuelle Litfaßsäule mit Buchtipps, die eigens von der Redaktion der Joseph-Roth-Webseiten zusammengestellt wurden. Wenn Sie die Maus auf das Titelbild des jeweils vorgestellten Buches bewegen, erhalten Sie Detailinformationen in Kurzform. Jeder Klick, der zu einer Bestellung führt, nützt uns! Und wo wir schon beim Thema sind: Besonders lohnenswert dürfte ein (erneuter) Besuch unserer Film-Seite sein. Alle aktuell lieferbaren DVDs mit Verfilmungen von Roth-Büchern finden Sie dort in einer weiteren Info-Säule.

In den zwanziger Jahren war Roth für die renommiertesten deutschsprachigen Zeitungen tätig und ein gefragter Journalist. Als Korrespondent der Frankfurter Zeitung reiste er quer durch Europa. Seine Ehe mit der jungen Friederike ("Friedl") Roth litt darunter. Das Schicksal seiner Frau, die schließlich 1929 in eine Nervenheilanstalt eingewiesen werden musste, hinterließ einen bleibenden dunklen Schatten im Leben des Dichters.
Das private Unglück trieb Roth freilich erst recht in die Schreiberei. In zahllosen Artikeln lieferte er pointierte, treffsichere Momentaufnahmen vom politischen, sozialen und kulturellen Alltag in der Zeit zwischen den Weltkriegen. Sein Essay "Juden auf Wanderschaft" von 1927 schildert in einzigartiger Weise das Leben der Juden in Europa, vom östlichen "Shtetl" bis zu den Gettos im Westen, vor dessen Vernichtung durch die Shoah - ein Zeitdokument, das seinesgleichen sucht.

Wie viele andere Dichter deutscher Sprache zwang das Naziregime auch Roth ins Exil, nach Paris. Roth hatte die Schrecken, die die Nazis über Europa bringen sollten, schon früh vorausgeahnt. Eindrucksvoll Zeugnis davon gibt sein erster Roman "Das Spinnennetz" (1923), 1989 verfilmt von Bernhard Wicki mit Klaus Maria Brandauer und Ulrich Mühe in den Hauptrollen und dadurch auch einem größeren Publikum bekannt geworden. (Kaum ein Roth-Roman blieb übrigens unverfilmt. Damit gehört er zu den meistverfilmten deutschsprachigen Autoren.) Trotz der massiven materiellen und seelischen Not im französischen Exil entstanden in den zehn Jahren vor seinem Tode Roths schönste Erzählungen. Der schon eingangs erwähnte "Radetzkymarsch" (1932) zählt dazu, jener melancholische Abgesang auf die versunkene k. u. k. Monarchie, die Roths Heimat war, oder "Tarabas" (1934), die ergreifende Geschichte eines Armeeoffiziers, der eine religiöse Umkehr vom selbstherrlichen Warlord zum Bettler im Büßergewand vollzieht, oder Roths "Hiob"-Roman (1930) um den Juden Mendel Singer, der nach Amerika auswandert. "Hiob" war das Lieblingsbuch der großen Marlene Dietrich. Wie in vielen seiner späten Erzählungen führt Roth den Leser darin zurück in die Welt des ostgalizischen Shtetls nach dem Vorbild seines Geburtsorts Brody im Gebiet der heutigen Ukraine. Getragen von impressionistischen Naturschilderungen und einer bisweilen suggestiven Sprachkraft lässt Roth den Leser in die von ihm erschaffenen Welten eintauchen und längst vergangene Tage wieder lebendig werden. Die Romane waren auch kommerziell erfolgreich. In den Genuss des damit verbundenen Ruhms gelangte Roth angesichts seiner beklemmenden persönlichen Lage und seines viel zu frühen Todes jedoch kaum.

Joseph Roth
(1894-1939)

Willkommen auf der Joseph-Roth-Homepage, gewidmet dem österreichischen Dichter und Publizisten Joseph Roth, einem der wunderbarsten und zweifellos bedeutendsten deutschsprachigen Erzähler des 20. Jahrhunderts, einem Wanderer zwischen den Welten. Roth wurde 1894 im galizischen Brody bei Lemberg (Lwiw) geboren und starb 1939 im Pariser Exil an den Folgen seiner schweren Alkoholsucht.

 

J.R.R. Tolkien lebt! ...

Und eine neue Saga beginnt!

Lesen Sie mehr über Joseph Roth in unserem Essay Zeit und Werk sowie in der Kurz-Biografie von Dieter Wunderlich. Das Linkmenü oben auf dieser Seite führt Sie zu den vielen weiteren Seiten der Joseph Roth-Homepage.

 

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